Dezember 2020: Ein außergewöhnliches Jahr geht zu Ende, welches aufgrund der Corona-Pandemie auf der ganzen Welt leider auch geprägt war von Angst und Ungewissheit. So auch in Südafrika: glücklicherweise gab es in unseren Hilfsprojekten bisher keine COVID-19-Erkrankungen.
Unsere engagierten Mitarbeitenden vor Ort haben in den Projekten ihr Bestes gegeben, auch in der Zeit des Lockdowns Hilfe zu leisten. Besonders schwer getroffen haben die Corona-bedingten Einschränkungen die ohnehin armen Familien im Township und auf den Dörfern, da sie nun selbst die geringen Verdienstmöglichkeiten durch Gelegenheitsjobs nicht mehr wahrnehmen können.
Als „Projekt des Jahres 2020“ ist ohne Zweifel unser Dorfprojekt zu nennen. Der Projektleiter Karel hat mit seinen 83 Jahren Außergewöhnliches geleistet und selbst während des Lockdowns monatlich rund 50 hilfebedürftige Familien mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgt. Die große Dankbarkeit der Familien ist unbeschreiblich! Mittlerweile konnten auch unsere drei kleinen Vorschulen wieder geöffnet werden. Dies ist ein großer Segen, nicht nur für die Bildungsmöglichkeiten der Kinder, sondern auch weil sie in den Schulen wieder eine warme Mahlzeit erhalten – oft die einzige am Tag. In der Weihnachtszeit werden wir wie jedes Jahr kleine Geschenkpakete mit Zahnbürsten, Kleidung und Spielsachen an die Kinder verteilen.
Erschüttert hat uns alle die Nachricht, dass der langjährige Projektleiter unseres Township-Projekts „Walk In The Light“ Bruce Taylor leider das Projekt nicht fortführen wird. Somit entfallen auch die Arbeitsplätze auf der zum Projekt gehörigen Farm. Glücklicherweise hat sich die Sozialarbeiterin Phindile, mit der wir schon seit vielen Jahren wunderbar zusammen arbeiten, bereit erklärt, die Arbeit im Township fortzuführen. Es sind weiterhin Hausbesuche vor allem bei von HIV/Aids betroffenen Familien vorgesehen, die Versorgung dieser mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln sowie Krankentransporte. Durch den Wechsel in der Projektleitung muss das Projekt neu registriert werden, was sich leider auch aufgrund der Corona-Krise verzögert. Die afrikanische Bürokratie macht Wohltätigkeitsarbeit nicht immer einfach. :-( Wir hoffen sehr, im neuen Jahr das Township-Projekt wieder aufleben lassen zu können – während der letzten Monate geschah dies lediglich auf privater Spendenbasis.
Die Suppenküche in Greytown musste aufgrund der schwer einzuhaltenden Hygieneregeln leider mehrere Monate geschlossen bleiben. Die Mitarbeitenden haben aber immer wieder Brot und Konserven an Hilfebedürftige verteilt. Seit Oktober wird nun wieder zweimal in der Woche eine warme Mahlzeit ausgegeben. Zu Weihnachten wollen wir Pakete mit Gesichtsmasken, Desinfektionsmittel, Kleidung und haltbaren Lebensmitteln zusätzlich zum Weihnachtsessen verteilen.
Im Kinderheim sind die Hausgemeinschaften während des Lockdowns noch enger zusammen gewachsen. Die Hausmütter haben großartige Arbeit geleistet, indem sie auch das „Home-schooling“ übernommen haben. In der kleinen Krankenstation finden regelmäßig Hygieneschulungen für die Kinder und Mitarbeitenden statt. Viele der Kinder haben in dieser Zeit neue Hobbys für sich entdeckt und es sind dabei tolle Handwerksarbeiten entstanden, die das Heim auch teilweise zum Verkauf angeboten hat. Des weiteren wurde der Gemüsegarten deutlich vergrößert. Die Ernte z.B. der Kohlköpfe war so erfolgreich, dass ein Teil verkauft werden konnten. Nun sind die Kinder aber sehr dankbar, dass auch in Südafrika schrittweise die Schulen wieder öffnen.
Auch unser Verein hat die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich zu spüren bekommen, denn in diesem Jahr konnten keine größeren Spendenaktionen oder Info-Veranstaltungen stattfinden. So fielen leider auch unsere Spendeneinnahmen niedriger aus als in den Vorjahren. Insbesondere das Fehlen so großartiger Spendenaktionen wie beispielsweise der jährliche Spendenlauf der Moritzschule Erfurt oder Benefizkonzerte und andere kreative Aktionen der Edith-Stein-Schule Erfurt machen sich stark bemerkbar.
Umso mehr danken wir allen langjährigen, regelmäßigen Spendern, die unsere Projekte in dieser für alle beängstigenden Zeit nicht vergessen haben.
Gerade jetzt brauchen die Menschen dort unsere Unterstützung, denn das südafrikanische Gesundheitssystem ist mit unserem nicht zu vergleichen und finanzielle Rücklagen oder Unterstützung vom Staat gibt es kaum. Ich möchte daher diesen Jahresrückblick auch mit der Bitte verbinden, in der Weihnachtszeit an unsere Hilfsprojekte in Südafrika zu denken.
Auch auf unserer Facebook-Seite werden wir eine kleine Spendenaktion in der Vorweihnachtszeit starten. Schaut doch gerne einmal vorbei. Aktuelle Informationen aus den Projekten findet ihr auf unserer Homepage – ACHTUNG wir haben eine neue Adresse: www.verein-siyabonga.org. Dort könnt ihr euch auch gerne für den Newsletter registrieren, falls ihr den noch nicht abonniert habt. Siyabonga = Danke für eure Hilfe!
Nun wünsche ich euch und euren Familien eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und für das neue Jahr 2021 alles Gute, vor allem Gesundheit!
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